Meine Versicherung wurde teurer – was kann ich tun?
Meine Versicherung wurde teurer, ich möchte aber nicht noch mehr Beiträge zahlen! Gibt es etwas Günstigeres?
Natürlich können Sie jederzeit einen neuen Beitrags- und Leistungsvergleich zu Ihrer Versicherung von uns erhalten. Damit haben Sie einen ersten Überblick zur Beitragserhebung anderer Gesellschaften für Ihren Vertrag. Beim Produktvergleich sollten aber immer zuerst die von Ihnen gewünschte Leistung enthalten sein (Basis-, Standard-, oder Premium Tarife) und dann erst der Preis verglichen werden. Denn was nützt Ihnen eine billigere Versicherung die nicht Ihren Vorstellungen entspricht!
Zwar ist das Ärgernis einer Beitragserhöhung verständlich, aber manchmal ist die Erhöhung durchaus begründet. Zum Beispiel entstehen an einem Wohngebäude oft unerwartet Schäden, die sehr schnell hohe Kosten verursachen können, wenn das Haus zerstört wurde und neu aufgebaut oder repariert werden muss. Deshalb ist gerade die Wohngebäudeversicherung für jeden Hauseigentümer absolut wichtig.
Doch gerade im Bereich der Wohngebäudeversicherung müssen zwischendurch immer wieder die Beiträge angepasst werden. Denn es gibt heutzutage keinen Handwerker mehr der noch zum gleichen Stundensatz wie von vor 10 Jahren arbeitet. Gerade Baumaterialien wie Stahl, Aluminium oder Holz, die für Reparaturen gebraucht werden, sind in den letzten Jahren deutlich im Preis gestiegen.
So ist der in der Wohngebäudeversicherung wichtige Baupreisindex im Jahr 2021 um über 14 Prozent gestiegen, der größte Anstieg seit 51 Jahren. Durch Inflation, im Laufe der Zeit, gestiegene Kosten erfordern auch höhere Versicherungsprämien, um die höheren Schadenskosten zu bewältigen.
Die Wohngebäudeversicherer ersetzen im Schadenfall die anfallenden Kosten für Reparaturen oder Wiederherstellung, auch wenn sie höher liegen als die ursprünglichen Baukosten für das gleiche Gebäude. Das nennt sich Absicherung zum gleitenden Neuwertfaktor oder Anpassungsfaktor.
Wenn Ihr Haus zum gleitenden Neuwert versichert ist, wirkt sich die durchschnittliche Wertsteigerung Ihres Hauses auch auf den Versicherungsbeitrag aus.
Der Neubauwert Ihrer Immobilie wird jedes Jahr an die steigenden Grundstücks-, Material- und Baupreise, sowie Lohnsteigerungen im Baugewerbe angepasst, um das Risiko einer Unterversicherung zu vermeiden. Folglich erhöht sich auch jährlich Ihr Beitragssatz. Infos zum Baupreisindex gibt es hier!
Eine Unterversicherung besteht, wenn die Versicherungssumme niedriger ist als der aktuelle Neubauwert Ihres Gebäudes. Wenn Ihr Haus also heute einen höheren Wert hat, als zu dem Zeitpunkt, als Sie es versichert haben. Im Schadensfall kürzt der Versicherer die Leistung anteilig und der Versicherungsnehmer muss einen Teil, oft mehrere Tausend Euro, der Schadenskosten aus eigener Tasche bezahlen.
Wenn Versicherer weniger Beiträge einnehmen, als sie Geld für Schadenfälle ausgeben, werden die Kosten für die jeweiligen Policen angepasst (Treuhänderklausel). Dies hat nichts mit Ihrem eigenen Vertrag zu tun, sondern mit den Ausgaben der jeweiligen Versichertengemeinschaft.
Gründe für höhere Ausgaben im Schadenfall:
Steigende Handwerker-, und Baukosten auf Grund Inflation
Naturgefahren wie schwere Stürme, große Hitze, Hagel, starke lokale Überschwemmungen durch Klimawandel steigen - Extremwetter auch in Deutschland
Immer mehr Wohngebäudeversicherungen berücksichtigen zusätzlich das Gebäudealter. Dies bedeutet: Je älter ein Gebäude wird, desto teurer wird die Wohngebäudeversicherung. Deshalb werden die Beiträge auch in Zukunft steigen.
Wichtige Versicherungsbegriffe zum Thema Wohngebäudeversicherung
Neubauwert
Der Neubauwert umfasst den ortsüblichen Wert des Gebäudes inklusive sämtlicher Planungs- und Konstruktionskosten, um das Gebäude nach einem Totalschaden wieder aufbauen zu können.
Verkehrswert
Der Verkehrswert eines Gebäudes ist der Betrag, den man bei einem Verkauf des Gebäudes erzielen könnte. Dieser Wert kann sich vom Neubauwert deutlich unterscheiden und liegt regelmäßig unter dem Neubauwert.
Baupreisindex
Der Baupreisindex misst die Preisentwicklung für Neubauten und Reparaturen von Gebäuden. Als Grundlage werden die Preise für Bauleistungen vom Statistischen Bundesamt ermittelt.